Geschäftsbericht 2023
Der Leiter Erneuerbare Energien berichtet
Stéphane Mächler über noch mehr Regiowärme fürs Limmattal mit noch weniger CO₂-Ausstoss und die 2023 erzielte CO₂-Einsparung.
Geschäftsbericht 2023
Stéphane Mächler über noch mehr Regiowärme fürs Limmattal mit noch weniger CO₂-Ausstoss und die 2023 erzielte CO₂-Einsparung.
Stéphane Mächler, Leiter Erneuerbare Energien
Im Berichtsjahr ging der Ausbau des Regiowärme-Netzes vor allem in den Gemeinden Spreitenbach, Dietikon, Urdorf und Schlieren weiter voran. Ende 2023 waren insgesamt 56’945 Trassee-Meter Versorgungsleitungen verlegt, das sind 8’964 Meter mehr als 2022.
2023 zeigte sich kühler als das Vorjahr, jedoch wärmer als der langjährige Durchschnitt. Die Schwierigkeiten in der Lieferkette normalisierten sich, so dass wir nur wenige Inbetriebnahmen von Hausanschlüssen verschieben mussten. Durch eine angepasste Organisation konnten fast alle Umstellungen auf Regiowärme termingerecht erfolgen.
Im Jahr 2023 wurden weitere 83 Heizungsanlagen an Limeco Regiowärme angeschlossen und in Betrieb genommen. Dies entspricht einer Leistung von 13,5 Megawatt, was einen voraussichtlichen Verbrauch von 23 Gigawattstunden pro Jahr bedeutet. Mit einer Anschlussleistung von 10 bis 1’400 Kilowatt versorgen die Anlagen kleine Mehrfamilienhäuser, grössere Überbauungen und Gewerbegebäude.
Die neuen Produkte von Regiowärme sind zu 100% CO₂-neutral und finden auch bei privaten Kunden immer mehr Anklang. Bereits einige umweltbewusste Kundinnen und Kunden haben sich für die Produkte Regiowärme Pur oder Regiowärme Pur+ entschieden und tragen somit aktiv zur Dekarbonisierung der Schweizer Gesellschaft bei.
Das Wärmenetz wächst weiter: 606 Schächte und 18 Kammern sowie 405 Hausstationen zählten wir Ende 2023. An allen Hausstationen, Schächten und Kammern führen wir eine jährliche Inspektion durch. Zudem betreiben wir die Kälte-Absorptionsanlage im IKEA Einrichtungshaus Spreitenbach und pflegen 149 aktive Wartungsverträge mit Kundinnen und Kunden der Limeco Regiowärme.
Die Nachfrage nach Regiowärme bleibt hoch, was die 84 neuen Wärmelieferverträge im Jahr 2023 zeigen. 405 Regiowärme-Bezüger (Hausstationen) haben insgesamt 113 Gigawattstunden Energie eingekauft, die sie hauptsächlich zum Heizen und für Brauchwarmwasser, aber auch zum Kühlen und als Prozesswärme verwenden. Die Versorgung mit Regiowärme statt mit fossilen Brennstoffen führte 2023 zu Einsparungen von 20’000 Tonnen CO₂ – rund 4’500 Tonnen mehr als im Vorjahr. Hier sind nur die Heizungen berücksichtigt, die seit Beginn des Wärmenetzausbaus im Juni 2016 umgestellt wurden. Nicht eingerechnet sind die Regiowärme-Anschlüsse im Gebiet Silbern in Dietikon, die bereits zuvor in Betrieb waren.
Mit dem Wechsel von Heizöl auf Regiowärme lassen sich auch Lastwagenfahrten durch die Quartiere einsparen. Im Berichtsjahr waren das konkret 207 Heizöltransporte mit einem Tankvolumen von 22’000 Litern.
(Basis: abgeschlossene Verträge per 31.12.2023)
Im vergangenen Geschäftsjahr hat Limeco einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gemacht. Durch den ganzjährigen Einsatz von Warmwasserspeichern wurde unter anderem der Verbrauch fossiler Energie markant gesenkt. Für Kunden von Regiowärme Standard beläuft sich der fossile Anteil auf lediglich 2,05% bei einem Absatz von rund 110 Gigawattstunden – somit ist Limeco Regiowärme Standard zu 97,95% CO₂-neutral. Zusätzlich bezogen unsere Kunden durch die Nutzung der Produkte Pur und Pur+ insgesamt 2,4 Gigawattstunden an 100% erneuerbarer Energie.
Da die erneuerbare Energie aus der Abwärme der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) begrenzt ist, werden an besonders kalten Tagen zusätzliche Wärmequellen benötigt. Hier kommt ein Heisswasserkessel zum Einsatz, der wahlweise mit Gas, erneuerbarem Gas oder in Ausnahmefällen mit Öl betrieben werden kann.
Der erstmals erschienene Umweltbericht 2022 wird überarbeitet und ist in Kürze auf der Website von Limeco verfügbar. Er erfasst nicht nur direkte, sondern auch erste indirekte Emissionen.
Regiowärme Umweltbericht 2023
Mit dem Ausbau weiterer erneuerbarer Wärmequellen macht sich Limeco weiterhin stark für eine nachhaltige Energieversorgung und Emissionsreduktion im Limmattal.
Stéphane Mächler
Leiter Erneuerbare Energien
group | Energiemix Regiowärme | Einheit | 2021 | 2022 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|
Absatz Regiowärme, Regiodampf, Regiokälte | MWh | 92,024 | 94,211 | 113,087 | |
- davon Regiowärme Standard | MWh | - | - | 110,679 | |
- davon Regiowärme Pur/Pur+ | MWh | - | - | 2,408 | |
Stromverbrauch | MWh | 588.1 | 666.8 | 946.3 | |
Heizölverbrauch für Spitzenlast (fossil) | l | 67180 | 126715 | 66450 | |
Gasverbrauch | Gasverbrauch für Spitzenlast | MWh | 3040 | 2427 | 2294 |
Gasverbrauch | - Fossil | MWh | 2432 | 1699 | 1606 |
Gasverbrauch | - Erneuerbar, CO₂-neutral | MWh | 608 | 728 | 688 |
Anteil fossile Energie Regiowärme Standard ¹⁾ | % | 3.37 | 3.15 | 2.05 | |
Anteil CO₂-neutral Regiowärme Standard ¹⁾ | % | 96.63 | 96.85 | 97.95 |
Regiowärme Standard ist mindestens zu 90% CO₂-neutral – dazu hat sich Limeco verpflichtet. Regiowärme Pur/Pur+ sind zu 100% CO₂-neutral.
1) Ab 2023 bezieht sich der fossile Anteil nicht auf den Gesamtabsatz, sondern auf den Absatz von Regiowärme Standard.
Limeco betreibt im Limmattal ein Fernwärmenetz, das hauptsächlich CO₂-neutrale Abwärme aus der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) nutzt. Das Energieflussdiagramm zeigt den Weg der umweltfreundlichen Wärme zu unseren Kundinnen und Kunden. An besonders kalten Wintertagen wird zusätzliche Energie benötigt. Hierfür kommt ein Heisswasserkessel zum Einsatz, der wahlweise mit Gas, erneuerbarem Gas oder in Ausnahmefällen mit Öl betrieben werden kann. Die dargestellten Verluste resultieren hauptsächlich aus dem Transport der Fernwärme sowie internen Übergabeprozessen. Das Energieflussdiagramm zeigt den Energieaufwand für die Produktion von Wärme und Dampf im Jahr 2023 und entspricht nicht der maximalen Wärmekapazität der KVA.