Geschäftsbericht 2022

Bericht Präsident des Verwaltungsrats

Stefano Kunz über ein zugleich erfolgreiches und herausforderndes Geschäftsjahr und Meilensteine wie die Testplanung sowie die Weiterentwicklung der Organisation

Stefano Kunz, Präsident des Verwaltungsrats

Liebe Leserin, lieber Leser

Der Rückblick auf das vergangene Jahr kann nicht erfolgen, ohne dabei auch an die beiden vorangegangenen Jahre zu denken: Man könnte fast meinen, dass irgendwo beschlossen wurde, mit einer Pandemie und einem völlig sinnlosen Krieg zu testen, wie stabil aufgestellt und wie resilient die Unternehmen sind – so wie seinerzeit die Regulatoren für die Banken einen europaweiten Stresstest durchführten. Limeco durfte auch das Jahr 2022 sehr erfolgreich abschliessen und wir können somit, ohne überheblich zu wirken, sagen: Unser Unternehmen hat den Test bestanden.

Herausforderungen 2022

Wer schon einmal auf einem See oder auf dem Meer in einen Sturm geraten ist, weiss, wie wichtig es ist, ruhig Blut zu bewahren und zugleich in entscheidenden Momenten rasch und flexibel zu reagieren. Diese Qualitäten haben die Mitarbeitenden von Limeco eindrücklich bewiesen und damit die nachstehenden Herausforderungen gut gemeistert: Achterbahn der Energiepreise, hohe Rohstoffpreise, Lieferengpässe, Fachkräftemangel und rasanter Anstieg der Zinsen.

Die erwähnten Herausforderungen betreffen vor allem das Tagesgeschäft. Daneben musste die Masterplanung 2050 weiterhin energisch vorangetrieben werden, damit Limeco ihren Grundauftrag über das Jahr 2034 hinaus erfüllen kann. Wer sich ein wenig mit der Thematik auseinandersetzt, merkt sehr schnell, wie vielfältig und komplex die Fragestellungen rund um eine neue KVA und die Erweiterung beziehungsweise einen Neubau der ARA sind.

Die Dichte und die Komplexität der Problemstellungen über alle Tätigkeitsfelder hinweg liessen sich oft nur mit einem überdurchschnittlichen Einsatz meistern. Damit die Mitarbeitenden und insbesondere die Kadermitglieder nicht ausbrennen, bewilligte das Kontrollorgan im Rahmen des Budgets den Antrag auf eine Anzahl zusätzlicher Stellen. Diese Stellen in den Betrieb zu integrieren, wird eine der Herausforderungen im nächsten Geschäftsjahr sein.

Diese Integration wiederum erfordert eine Anpassung der Strukturen von Limeco: einerseits die Weiterentwicklung der Organisation, anderseits die Anpassung der Eigentümerstrategie samt Überarbeitung des Gründungsvertrags. Trägerschaft, Kontrollorgan, Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben im letzten Jahr intensiv daran gearbeitet, um mit dieser Anpassung stabile Voraussetzungen zu schaffen und sicherzustellen, dass Limeco auch weiterhin unter sich rasch verändernden Rahmenbedingungen erfolgreich agieren kann.

Meilensteine und Erfolge

  • Ausgezeichneter Jahresabschluss: Den zum Teil widrigen Rahmenbedingungen zum Trotz konnte Limeco das Rechnungsjahr einmal mehr sehr erfolgreich abschliessen. Die Einlage von gut CHF 12,5 Millionen ins Eigenkapital ist ein weiterer wichtiger Puzzlestein für die Finanzierung künftiger Bauvorhaben.
  • Wertvolle Testplanung: Drei ausgezeichnete Teams haben zusammen mit Experten und einer exzellenten Jury Konzepte entwickelt, wie die Grundstücke von Limeco bebaut werden können, um ihre Arbeit in den Bereichen Abwassereinigung, Kehrichtverwertung und Energieversorgung für die nächsten dreissig Jahre und darüber hinaus erfüllen zu können. Für die weiteren Planungen werden die Erkenntnisse aus diesem Prozess zentral sein.
  • Wichtige Etappe hin zu neuen rechtlichen Grundlagen von Limeco: Trägerschaft und die Organe von Limeco haben sich zum Ziel gesetzt, im Hinblick auf die künftigen Herausforderungen eine Eigentümerstrategie zu erarbeiten sowie den Gründungsvertrag komplett zu überarbeiten. Mit der Verabschiedung der Entwürfe dieser Grundlagenpapiere wurde ein wichtiges Zwischenziel erreicht, auf dessen Basis nun die Finalisierung und die Genehmigungsprozesse an die Hand genommen werden können.

Verwaltungsrat

Es ist Aufgabe des Verwaltungsrats, sicherzustellen, dass Limeco auf Kurs bleibt, um damit ihren Auftrag stets erfüllen zu können. Diese Arbeit erfolgt meist im Hintergrund, und das ist auch richtig so. Wenn das Kollegium hier trotzdem explizit erwähnt wird, dann deshalb, weil jedes Mitglied einen aussergewöhnlich grossen Einsatz leistet, um stets einen stabilen Rahmen für das Unternehmen gewährleisten zu können.

Fazit und Dank

Das Regiowerk Limeco hat im vergangenen Jahr wichtige Schritte vorwärts machen können, die nur möglich wurden, weil letztlich alle auf dieses Ziel hinarbeiteten, auch wenn die Ausgangslagen oft unterschiedlich waren. Umso erfreulicher sind die Resultate des vergangenen Jahres.

Mein Dank geht deshalb an alle Beteiligten für das, was sie dazu beigetragen haben: an die ganze Belegschaft, das Kader, die Geschäftsleitung, den Verwaltungsrat, das Kontrollorgan sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Trägergemeinden. Auf dieser Basis schaue ich zuversichtlich ins neue Geschäftsjahr.

Stefano Kunz
Verwaltungsratspräsident