Geschäftsbericht 2022
Bericht Leiter Finanzen
Pascal Vogel über die positive Gesamtsituation und die Auswirkungen der hohen Energiepreise auf die einzelnen Geschäftsbereiche
Geschäftsbericht 2022
Pascal Vogel über die positive Gesamtsituation und die Auswirkungen der hohen Energiepreise auf die einzelnen Geschäftsbereiche
Pascal Vogel, Leiter Finanzen
Die Jahresrechnung 2022 zeichnet ein positives Bild über das gesamte Unternehmen. Der Eigenfinanzierungsgrad ist dank einer gesunden Selbstfinanzierung von rund CHF 25,4 Millionen – dies entspricht einem Selbstfinanzierungsgrad von 89% – auf über 24% gestiegen, obwohl wir hohe Investitionen getätigt haben.
Neben der im Jahr 2018 emittierten achtjährigen Anleihe setzt Limeco weiterhin auf kurzfristige Finanzierungen, die durch einen Rahmenkreditvertrag langfristig abgesichert sind. Limeco erreicht dadurch einen Anlagedeckungsgrad 2 von über 100% und bleibt gemäss der Forderung der goldenen Bilanzregel fristenkongruent.
Die hohen Energiepreise im Jahr 2022 wirken sich unterschiedlich auf die Geschäftsbereiche aus. Der Bereich Thermische Verwertung verzeichnet dadurch überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalbeiträge von über CHF 13,4 Millionen, während der Bereich Erneuerbare Energien das Geschäftsjahr mit einem Verlust von rund CHF 1,3 Millionen abschliesst. Der Aufwand im Bereich Abwasserwirtschaft liegt rund CHF 341’500 unter dem Budget.
Der Bereich Abwasserwirtschaft erbringt Dienstleistungen, die nicht direkt fakturiert werden können, und verzeichnet daher nur geringe direkte Einnahmen. Aus diesem Grund wird der Bereich als Costcenter geführt und durch Betriebskostenbeiträge der Gemeinden finanziert. Das führt am Ende des Geschäftsjahres jeweils zu einem ausgeglichenen Rechnungsabschluss. Um den Bereich beurteilen zu können, ist die Kostenentwicklung zu betrachten. Gegenüber dem Vorjahr sind die Betriebskosten mit rund CHF 10,7 Millionen um rund 3,9% gestiegen, allerdings unter dem erwarteten Ausmass geblieben. Insofern liegt die Abwasserwirtschaft rund CHF 341’500 unter dem Budget.
Entwicklung der Betriebskostenbeiträge | Einheit | 2020 | 2021 | 2022 |
---|---|---|---|---|
Effektive Betriebskostenbeiträge der Gemeinden | TCHF | 9540 | 10305 | 10709 |
Budgetierte Betriebskostenbeiträge der Gemeinden | TCHF | 10467 | 11078 | 11051 |
Der Bereich Thermische Verwertung betreibt die Kehrichtverwertungsanlage (KVA). Im Hinblick auf das Lebensende der KVA per Ende 2033 ist es unser erklärtes Ziel, die Anlage möglichst kostengünstig und ertragseffizient zu betreiben. Wie jede Privatperson bei der Finanzierung eines Eigenheims muss auch Limeco ausreichend Eigenmittel für den erforderlichen Neubau der KVA aufbringen, um die neue Anlage zu finanzieren und insbesondere kostenoptimiert zu betreiben. Deshalb prüfen wir bei jeder Investition, besonders bei der Instandhaltung der Anlage, ob sie bis zum Lebensende der Anlage noch notwendig und sinnvoll ist.
Die Jahresrechnung 2022 wird besonders stark durch die enorm hohen Energieerlöse geprägt. Der Erlös aus dem Energieverkauf hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt und ist um über CHF 10 Millionen höher als budgetiert.
Durch diese ausserordentlichen Erträge fliessen erfreuliche CHF 13,4 Millionen ins Eigenkapital.
Der Bereich Erneuerbare Energien betreibt Limeco Regiowärme. Im vergangenen Geschäftsjahr war der Bereich insbesondere durch die Erweiterung des Regiowärmenetzes geprägt, was 2022 mit Investitionen von über CHF 12 Millionen zu Buche schlug.
Durch die hohen Energiepreise muss der Bereich Erneuerbare Energien mit einem um mehr als CHF 3 Millionen höheren Wärmeeinkauf abrechnen als budgetiert. Dies, obwohl der Wärmeabsatz nur unwesentlich höhere Erträge einbrachte. Dies hat zwei Gründe: Einerseits war 2022 ein warmes Jahr, wodurch der Absatz tiefer ausfiel als in kalten Jahren. Andererseits sieht das Preismodell keine unterjährigen Preisanpassungen vor, wodurch sich die 2022 gestiegenen Energiepreise nicht auf den Ertrag auswirkten.
Dies führt dazu, dass Limeco Regiowärme nach dem Gewinn im Vorjahr das Jahr 2022 mit einem Verlust von rund CHF 1,3 Millionen abschliesst.
Die Transaktionen im Zusammenhang mit dem Grundstückskauf laufen über eine separate Kostenstelle. Das Eigenkapital konnten wir um CHF 443’600 erhöhen.
Pascal Vogel
Leiter Finanzen