Geschäftsbericht 2022

Bericht Leiter Erneuerbare Energien

Stéphane Mächler über den Ausbau von Limeco Regiowärme, die dadurch erzielte CO₂-Einsparung und den Betrieb sowie die Instandhaltung

Stéphane Mächler, Leiter Erneuerbare Energien

Im Berichtsjahr konnten wir das Regiowärmenetz vor allem in den Gemeinden Oberengstringen, Spreitenbach, Dietikon, Urdorf und Schlieren weiter ausbauen. Ende 2022 waren insgesamt 47’981 Trassee-Meter Versorgungsleitungen verlegt, das sind 7’407 Meter mehr als 2021.

Auch für Limeco Regiowärme war 2022 ein ausserordentliches Jahr. Gründe waren die frühe und lang anhaltende Warmwetterperiode, die Gasmangellage, aber auch verspätete Lieferungen von wichtigen Komponenten. Deutlich weniger Heizgradtage führten dazu, dass mehr als 20% weniger Energie für das Heizen aufgebracht werden mussten. Schwierigkeiten in der Lieferkette haben zu Verschiebungen der Inbetriebnahme von Hausanschlüssen und ganzen Strassenzügen geführt. Limeco hat wegen der Gasmangellage in Europa die Spitzenlast nicht mit Gas, sondern hauptsächlich mit Heizöl getätigt.

Weniger Heizöltransporte dank Umstellung auf Regiowärme

Im Jahr 2022 wurden 52 weitere Heizungsanlagen an Limeco Regiowärme angeschlossen und in Betrieb genommen. Die Anlagen haben eine Anschlussleistung von 26 bis 1’300 Kilowatt und versorgen kleine Mehrfamilienhäuser, aber auch grössere Überbauungen und Gewerbegebäude. Die Umstellungen der Heizungen im Jahr 2022 waren überwiegend Umstellungen von Gas auf Fernwärme. Nichtsdestotrotz konnten dank der Umstellung erneut 23 volle Heizöltransporte durch die Quartiere eingespart werden.

Betrieb und Instandhaltung gewinnen an Bedeutung

Das Wärmenetz mit rund 530 Schächten und 18 Kammern sowie 323 Hausstationen in den Heizungsräumen wurde im Berichtsjahr 2022 erneut erweitert. An allen Hausstationen, Schächten und Kammern führen wir eine jährliche Inspektion durch.

Dank 323 Regiowärme-Bezügern 15’490 Tonnen CO₂ eingespart

Die Nachfrage nach Regiowärme bleibt unverändert hoch. Angeheizt wurde sie durch die starke Verteuerung von Gas infolge des Ukraine-Kriegs, was zu 125 neuen Wärmelieferverträgen führte. Die 323 Regiowärme-Bezüger haben insgesamt 94’211 MWh Energie eingekauft, die sie hauptsächlich zum Heizen und für Brauchwarmwasser, aber auch zum Kühlen und als Prozesswärme verwenden. Dank der Versorgung mit Fernwärme anstatt fossilen Brennstoffen konnten 15’490 Tonnen CO₂ eingespart werden. In dieser Reduktion sind nur die Heizungen berücksichtigt, die seit Beginn des Wärmenetzausbaus umgestellt wurden (1. Juni 2016). Nicht eingerechnet sind die Regiowärme-Anschlüsse im Gebiet Silbern in Dietikon, die bereits davor in Betrieb waren.

Energieentwicklung in MWh/Jahr
2016 bis 2022

(Basis: abgeschlossene Verträge per 31.12.2022)

Limeco Regiowärme zu 96,85% CO₂-neutral

Wir haben uns dazu verpflichtet, dass Limeco Regiowärme zu mindestens 90% CO₂-neutral ist. An wenigen, sehr kalten Tagen reicht die zu 100% CO₂-neutrale Abwärme aus der KVA nicht aus, um alle Kunden mit Wärme zu versorgen. In diesem Fall wird die sogenannte Spitzenlast mit einem Hilfsdampfkessel abgedeckt, der mit Gas und/oder Biogas, im Jahr 2022 infolge der Gasmangellage teilweise auch mit Öl betrieben wurde. Auf das ganze Jahr gerechnet war Limeco Regiowärme damit zu 96,85% CO₂-neutral.

Stéphane Mächler
Leiter Erneuerbare Energien

Energiemix Regiowärme

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group Energiemix Regiowärme Einheit 2020 2021 2022
Absatz Regiowärme, Regiodampf, Regiokälte MWh 68,154.00 92024 94211
Stromverbrauch MWh 317.30 588.1 666.8
Heizölverbrauch für Spitzenlast (fossil) l 21,820.00 67180 126715
Gasverbrauch Gasverbrauch für Spitzenlast ¹⁾ MWh 602.00 3040 2427
Gasverbrauch - Fossil MWh 482.00 2432 1699
Gasverbrauch - Erneuerbar, CO2-neutral MWh 120.00 608 728
Anteil fossile Energie zum Gesamtabsatz % 1.03 3.37 3.15
Anteil CO2-neutral % 98.97 96.63 96.85

1) Inbetriebnahme Gaskessel erfolgte 2020