Energiemangellage
Auch Limeco bekam mit seinen systemrelevanten Anlagen die Schockwellen des Ukraine-Kriegs zu spüren. Wir haben uns rasch auf eine mögliche Energiemangellage eingestellt und unternehmen alles, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten:
- Sicherheitshalber haben wir 1800 Tonnen brennbaren Abfall balliert und als Reserve für den Winter bereitgestellt. Damit wollten wir gewährleisten, dass die KVA möglichst zu 100% ausgelastet und der Betrieb von Fernwärme und die minimale Eigenproduktion von Strom aufrechterhalten werden kann.
- Wir haben die Power-to-Gas-Anlage nach Rücksprache mit unseren Kooperationspartnern bis Frühling 2023 abgeschaltet. In der europäischen Energiesituation macht es mehr Sinn, den Strom aus der KVA vollständig ins Stromnetz einzuspeisen statt für die Produktion von Wasserstoff zu nutzen.
- Wir sicherten uns die Option für den Einkauf von 800’000 Litern Heizöl, um bei der Fernwärme allfällige Spitzenlasten während des Winters abdecken zu können. Als fossile Energie kommt das Heizöl nur bei absoluter Notwendigkeit zum Einsatz.
- Zusammen mit den Gemeinden rüsteten wir sechs relevante Pumpwerke mit Notstromaggregaten aus. Würden die Pumpwerke ausfallen, könnte das zu Rückstaus in der Kanalisation und zu Gewässerverschmutzungen führen.
Kommunikation
Auch die Kommunikation wird auf allen Ebenen wichtiger, sowohl intern wie extern. Wir spüren den Fachkräftemangel und werden uns als Arbeitgebermarke klarer positionieren. Die Implementierung des Leitbilds und das Durchführen von zwanglosen Treffen zwischen Geschäftsleitung und Mitarbeitenden («Geplappéros») sind zwei exemplarische Massnahmen. Den Besucherrundgang haben wir neu ausgearbeitet und in den Aussagen geschärft und aktualisiert. Die Premiere erfolgt am Tag der offenen Tür am 3. Juni 2023.
Erstmals haben wir eine Kommunikationskampagne realisiert und mit zwei Streuwürfen in die Briefkästen die Limmattalerinnen und Limmattaler direkt angesprochen: mit charmanten Tipps zur Abfallverminderung und für den bewussten Umgang mit Wasser respektive Abwasser. Digital lancierten wir die neue Website und verstärkten die Aktivitäten in den sozialen Medien. Die Bevölkerung informieren, aufklären und für Umweltthemen sensibilisieren stellt eine öffentliche Aufgabe dar, die wir verstärkt wahrnehmen.
Limeco befindet sich in einem Change-Prozess: massiver Ausbau von Regiowärme, starkes Wachstum auf Personalebene, riesige Zukunftsprojekte. Damit verbunden ist auch ein Kulturwechsel, den wir bewusst gestalten wollen. Wir erweitern daher die Geschäftsleitung mit einem neuen Mitglied, unter anderem für die Organisationsentwicklung.
Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr wichtige Meilensteine gesetzt, um das Generationenprojekt von Limeco zu verwirklichen und damit einen substanziellen Beitrag zur Versorgungssicherheit des Limmattals sowie zur Energie- und Klimawende zu leisten. Das hätten wir nicht geschafft ohne das ausserordentliche Engagement unserer Mitarbeitenden und den Rückhalt in der Bevölkerung.
Patrik Feusi
Geschäftsführer